Montag, 24. Oktober 2022

 

Offizier des Infanterie-Regimentes 22 Prinz Moritz von Anhalt-Dessau

Chef dieses Regimentes war von 1741 bis 1760 Prinz Moritz von Anhalt-Dessau, dem jüngsten Sohn des „Alten Dessauers“. Er wurde nach der Schlacht von Leuthen für seine erfolgreiche Führung des rechten Flügels zum Flankenstoß zum Feldmarschall ernannt. Schon vorher hatte er sich in allen Schlachten sehr bewährt. Aber er tat sich auch als Schriftsteller, Denker und Kolonisator Pommerns hervor. Das Regiment war in Stargard/Pommern stationiert. Nach dem das Regiment bei Kolin vier Fünftel seines Bestandes verloren hatte, brauchte es bis Torgau, um sich wieder in der Spitzengruppe der Regimenter zu etablieren.

Wohl selten gingen aus einer Familie so viele hochrangige Offiziere her vor, wie in dieser Generation:  Wilhelm Gustav - preußischer Generalleutnant, Leopold Maximilian - preußischer Generalfeldmarschall, Dietrich - preußischer Generalfeldmarschall, Friedrich Heinrich Eugen – preußischer Generalmajor/sächsischer Feldmarschall, Moritz - preußischer Generalfeldmarschall.

Mittwoch, 21. September 2022

 

1772 – Zieten nickt an

Friedrich lud immer wieder Weggefährten zu sich in sein Schloss Sanssouci. Nur gelegentlich weilte er in Berlin. Teilweise reisten seine Gäste dazu aus ihren Standorten extra an. Hier sitzen zur linken des Königs der General Hans-Joachim von Zieten (HR 2), neben Zieten sitzt der Generalleutnant Joachim Friedrich von Stuttenheim (IR 2), neben ihm Generalleutnant Friedrich Ludwig Finck von Finckenstein (DR 10), die Runde vervollständigt der sehr geschätzte Generalleutnant Robert Scipio Lentulus (KR 3). Hinter dem König stehen zwei Offiziere des Husaren-Regimentes Nr. 2 zu Diensten. Diener gehen den Herren eilfertig zur Hand. Dass Zieten einnickt, soll der König ihm großzügig verziehen haben mit dem Hinweis, er habe oft genug gewacht. Rechts auf dem Bild reitet seine Lieblingsschwester Wilhelmine von Bayreuth.  

Diese Szene entstand nach einer Radierung von Chodowiecki. Ich habe die Gruppe wie immer etwas angereichert.

Dienstag, 15. Februar 2022

 

Offizier des Infanterie-Regimentes 46

Diese 1743 neu aufgestellte Füsilier-Regiment war in Berlin Neu-Cölln und der Cöpenicker Vorstadt stationiert. Bis Ende 1757 war Prinz Eugen von Württemberg sein Chef (württembergische Farben der Uniform). Es nahm an den verlustreichen ersten Schlachten des Krieges teil: Prag, Breslau, Leuthen. Die beiden Russenschlachten ließen es dann endgültig verschleißen und in der Qualität sinken. Es tritt noch einmal zu Ende in Landshut in Erscheinung.

Die Herkunft der Figur ist mir nicht bekannt. Ich musste sie etwas bearbeiten, denn es waren die in Preußen unüblichen Dreier-Kopfsätze graviert. 

 

Der Alte Dessauer - Infanterie-Regiment 3   

Der Erbprinz Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, genannt der alte Dessauer, weil auch sein Söhne erfolgreich in der Armee dienten, übernahm das Hallesche Regiment von seinem Vater. Es wurde seit 1679 länger als ein Jahrhundert vom Hause Anhalt geführt. Der Alte Dessauer war unter Friedrich-Wilhelm I als dessen Zuchtmeister der Armee tätig und entwickelte maßgeblich die Fähigkeiten der Infanterie, die in den ersten schlesischen Kriegen der Siegesgarant war. 

Die Uniform ist mit der schlichten Knopfreihe von 12 Knöpfen in der Armee ungewöhnlich. Nur Nr. 19 Markgraf Carl hat als Fürstenregiment mit goldenen Schleifen Ähnliches.

 

Offizier des Infanterie-Regimentes 10

Dieses Regiment hatte seine Garnison in Herford und Bielefeld. Zu Beginn des langen Krieges wurde es mit dem anderen westfälischen Regiment Nr. 9 aus Soest und Hamm auf den schlesischen Kriegsschauplatz gezogen und kämpfte bei Breslau, Leuthen, Landshut und Burkersdorf. Beide Regimenter litten in ihrer Qualität durch die Trennung von ihren Kantonen im Westen. Der Alltag dieses Regimentes wird sehr anschaulich in dem „Tagebuch des Musketier Domenicus“ beschrieben.

Die Figur stammt aus der wunderbaren 40mm-Figurenserie der Fredericus-Rex-Flachfiguren der ehemaligen Offizin Konrad Schulte, die heute bei Zinnfiguren-Fleesensee zu erwerben ist.

 

 

Trommler - Infanterie-Regiment 21   

Der sehr verdiente General Hülsen war lange Zeit Chef dieses Regimentes aus Halberstadt. Nachdem es bei Kolin fast ausgelöscht worden war, kam es nie mehr zu seiner alten Qualität zurück. Wir sehen hier die klassischen Tambourborten mit den Winkeln und dem s.g. Schwalbennestern, den Schulterborten. Die Farben der Trommelreife sind oftmals nicht mehr überliefert.

 

Soldat des Freibataillon Schony  

Der Kleinkrieg gewann mit zunehmender Dauer des Krieges an Bedeutung. So wurde 1760 auch aus ungarischen Kriegsgefangenen das Frei-Corps Schony errichtet. Es bestand vier Kompanien Frei-Grenadiere und zwei Eskadron Frei-Husaren. 1763 löst man es wie auch die anderen Frei-Verbände wieder auf. Man kennt keine besonderen Aktionen, beurteilt es aber allgemein positiv. Die Uniformen der Frei-Verbände sind recht bunt und passen nicht in die Struktur der Preußischen Armee. In diesen Verbänden konnten auch Bürgerliche sich als Offiziere noblieren.    

Die Figur stammt aus der wunderbaren 40mm-Figurenserie der Fredericus-Rex-Flachfiguren der ehemaligen Offizin Konrad Schulte, die heute bei Zinnfiguren-Fleesensee zu erwerben ist.