Sonntag, 28. April 2019



Am Abend von Kolin 18. Juni 1757

"Da trink Euer Majestät und lass Bataille Bataille sein! Die Kaiserin Maria Theresia kann ja wohl auch einmal eine Schlacht gewinnen; davon wird uns der Teufel nicht holen. Es ist gut, dass Sie leben. Unser Herrgott lebt auch noch; der kann uns schon wieder den Sieg geben.“

So kennen alle Freunde der Militärmalerei das bekannte Bild von Röchling und Knötel untertitelt. Es stellt den auf einem hölzernen Wasserrohr sitzenden und über den verlorenen Sieg sinnierenden König dar, der sich in der Schlacht jedem Risiko aussetzte, noch den Erfolg zu erzwingen, und einen verwundeten Kürassier des Regimentes Nr. 8, der ihm mit seinem Hut Wasser reicht. Im Hintergrund zieht die geschlagene Armee vorbei.

Der Kürassier hatte Recht und der Herrgott schenkte den Preußen noch manchen Sieg, aber es war die Chance eines kurzen Kriegs mit drei heftigen Schlägen gegen die Österreicher vertan und der Krieg währte noch sechs verlustreiche Jahre mit mancher Niederlage und am Ende blieb alles territoriell beim Alten – nur Preußen wurde für den hohen Preis eines ausgebluteten Landes zur Großmacht und Friedrich war der „Alte Fritz“.

Die Szene wurde in verschiedenen Figuren aufgegriffen, hier zwei der Umsetzungen.       




Offizier des Infanterie-Regimentes 7



Dieses Regiment wurde 1676 als Leibregiment der Kurfürstin Dorothea, der zweiten Frau des Kurfürsten,  gegründet. Sie übergab es 1688 an ihren Sohn, den Generalmajor Carl Phillipp Markgraf von Brandenburg. 1741 übernahm es der Oberst und spätere General der Infanterie August Wilhelm Prinz von Braunschweig-Bevern, der Bruder der Königin Elisabeth. Er achtete bis 1781 darauf „… ein schönes und an Größe sehr ausgezeichnetes Regiment zu haben, welches außer der Garde eines der vorzüglichste in der Armee gewesen“.  Die Garnison lag in Stettin.

Das Regiment bewährte sich in vielen Schlachten von Mollwitz, über Chutositz, Prag, Hohenfriedberg, Burkersdorf, Lobositz, Prag, Kolin, Zorndorf, Kay, Kunersdorf, Torgau und Freiberg. Teilweise waren die Verluste erheblich, so wurde es bei Kolin nach der Eroberung einer Batterie von der flüchtenden eigenen Kavallerie überritten und dann munitionslos angegriffen, es verlor 26 Offiziere und 1018 Mann. Bei Zorndorf flüchtete es noch nicht innerlich wieder hergestellt.

Die Uniform ist ein schönes Beispiel des neuen Stils der Uniformen mit den Elementen des Rokoko: schwedische Aufschläge, Abzeichenfarbe in den Rokokofarben, Silber als Metall und nicht mehr die herkömmlichen Besatzelemente wie Schleifen.